Das Apostolische Exarchat in Deutschland und Skandinavien tritt mit der ganzen Kirche einen „synodalen Weg” an

Am 17. Oktober 2021 begann in der ganzen katholischen Kirche auf den Aufruf des Heiligen Vaters Franziskus hin eine besondere Vorbereitungszeit für die nächste Bischofssynode, die im Oktober 2023 in Rom stattfinden soll unter dem Motto: „Für die synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Mission”. Diese Vorbereitungszeit wird als „synodaler Weg“ bezeichnet.

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Der Synodalprozess in der Katholischen Kirche wurde im Rahmen der XVI. ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode zum Thema „Für die synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Mission” mit der Feier der Heiligen Messe im Petersdom am Sonntag, dem 10. Oktober 2021, von Papst Franziskus eröffnet. Zum ersten Mal wird die vatikanische Bischofssynode nach einer neuen Methode abgehalten, die eine Diözesanstufe zur Anhörung des ganzen Volkes Gottes, eine Kontinentalstufe und eine Bischofsversammlung im Vatikan im Oktober 2023 umfasst. Am Sonntag, dem 17. Oktober, begann der synodale Weg in allen Bistümern und Diözesen der katholischen Kirche. Diese Phase wird bis zum April 2022 dauern.

Mit dem Aufruf Seiner Exzellenz Bischof Bohdan Dzyurakh begann im Apostolischen Exarchat für die Ukrainer des byzantinischen Ritus die diözesane Vorbereitungsphase zur Bischofssynode. Der Aufruf richtet sich an Geistliche, Ordensleute und alle Gläubigen des Exarchats. Die Botschaft berücksichtigt in ihrem Text die Aufrufe des Heiligen Vaters zur effektiven und fruchtbaren Durchführung der Vorbereitungsphase. Sie besteht aus vier Teilen und endet mit dem Gebet zur Anrufung des Heiligen Geistes. Die Veröffentlichung des Aufrufs am 14. Oktober 2021, am Fest Mariä Schutz und Fürbitte, wurde nicht zufällig gewählt: Dieser „synodale Weg” im Exarchat wurde dem Schutz der Himmlischen Mutter gewidmet. „Als Ebenbild der Kirche kann sie uns am besten das Hören auf Gott, die Offenheit für die Eingebung des Heiligen Geistes und das eifrige Voranschreiten auf Gottes Wegen im täglichen Leben lehren”, heißt es in dem Aufruf. Der Text weist die Priester auch an, diesen Aufruf während der Göttlichen Liturgie am Sonntag, dem 17. Oktober, zu verlesen und auf den Medienressourcen der Kirche zu veröffentlichen.

Bischof Bohdan betont zunächst in seinem Aufruf, dass eine „synodale Kirche” zu sein nicht einfach bedeutet, über eine Bischofssynode zu verfügen. „Synodale Kirche, das ist eine Kirche, in der alle – Pastoren, geweihte Personen, Gläubige – zusammen unter der Eingebung des Heiligen Geistes sich aufmachen, um ihrem Herrn und Retter Jesus Christus zu begegnen”, sagte der Bischof. In der heutigen Zeit impliziert dies eine Frage, die sich jeder Gläubige stellen muss: „Wie soll dieses Voranschreiten nach dem Willen Gottes in unserer Zeit aussehen?”

In Anlehnung an den Heiligen Vater Papst Franziskus sagt der Exarch, dass die moderne Kirche berufen ist, eine hörende Kirche zu sein. „Auch wir im Exarchat haben ein großes Bedürfnis, auf Gottes Stimme zu hören, die Eingebung des Heiligen Geistes zu erkennen, um uns von Gottes Willen leiten zu lassen und so besser die Kirche Christi zu sein und in Übereinstimmung mit Gottes Plänen unsere Mission in der Welt von heute zu erfüllen”, lesen wir im Aufruf.

In diesem Zusammenhang betonte Bischof Bohdan, dass im Apostolischen Exarchat bald ein Konzil stattfinden wird: „In Anbetracht unseres inneren Bedürfnisses, aufeinander zu hören und gemeinsam auf den Heiligen Geist zu hören, sowie auf den Ruf und Auftrag des Heiligen Vaters zu antworten, werden wir demnächst unser Exarchatskonzil abhalten, zu dem die Vertreter des Klerus, geweihte Personen und treue Laien einberufen werden. An einem Ort versammelt, so wie die Gemeinde der ersten Jünger Christi in Jerusalem (Apg 2,1), werden wir im Gebet und in einer gemeinsamen Einstimmung lernen, die Zeichen und Eingebungen des Heiligen Geistes zu erkennen, durch die der Herr uns zur geistlichen Erneuerung, Vertiefung unseres Glaubens und besserem Zeugnis dieses Glaubens in unserem Leben führen will.”

Der Beginn dieses „synodalen Weges“ ist laut dem Apostolischen Exarchen das Gebet. Hier geht es sowohl um ein persönliches als auch um ein gemeinschaftliches Gebet. Das ist die Offenheit des Herzens für Gottes Wort und der beständige Ruf des Geistes Gottes, auf uns herabzukommen und uns zu erneuern und durch uns das Antlitz unserer Kirche und unseres Landes zu erneuern. „Es muss daran erinnert werden, dass die wahrhafte Erneuerung der Kirche nicht durch Diskussionen, polemische Reden oder Manifestationen voll Eitelkeit und Lärm geschieht. Sie wird durch das stille Wirken des Heiligen Geistes in den Herzen der Menschen vollendet, die durch innere Reinheit und ausdauerndes und vertrauensvolles Gebet zu seinen Trägern werden”, sagte Bischof Bohdan.

Der nächste Schritt beim Hören auf Gott ist die Offenheit für Gottes Wort, heißt es in dem Aufruf. Daher kommt es bei dieser Vorbereitung nicht auf die Formulierung unserer menschlichen Pläne und Worte an, die gut durchdacht und logisch strukturiert sind. „Wir müssen lernen, offenherzig zu sein, Gott im Gebet zu betrachten, auf Gottes Wort aufmerksam zu sein und damit einen Platz für Gott in unserem Leben zu schaffen und Gott zu erlauben, zu sprechen, wann und wie er will“, ruft der Exarch uns auf.

Und der dritte Schritt, so der Aufruf, ist die Bereitschaft zu dienen, die Bereitschaft, der ganzen Schöpfung das Evangelium Christi zu predigen. „Leben und Sendung in der Kirche und im Leben eines Christen sind untrennbar miteinander verbunden und bedingen sich gegenseitig. Ein wahrer Jünger Christi wird sicherlich ein ‚Missionar‘, ein ‚Apostel‘, ein Gesandter Gottes. Denn jede Berufung erfolgt zu einer bestimmten Aufgabe, einer bestimmten Sendung“, sagt der Bischof im Text der Botschaft. Ausgangspunkt sowohl unserer Berufung als auch unserer Sendung ist das Heilige Sakrament der Taufe. Am Ende seines Aufrufs an den Klerus, die geweihten Personen und alle Gläubigen des Exarchats zum Auftakt des „synodalen Weges” auf universeller Ebene lädt Bischof Bohdan zur Teilnahme am Exarchatskonzil ein. „Unser Exarchatskonzil, wird uns die Möglichkeit geben, die Sprache Gottes erkennen zu lernen und nach den besten Wegen zu suchen, um unsere Berufung als Christen und Mitglieder der ortskirchlichen Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche und der katholischen Kirche zu verwirklichen.”

Danach wird dessen Leitung und der „synodale Weg“ des Apostolischen Exarchats in Deutschland und den skandinavischen Ländern der betenden Unterstützung der Gläubigen durch die Anrufung des Heiligen Geistes anvertraut.

Pressedienst des Apostolischen Exarchats in Deutschland und Skandinavien

Dieser Artikel ist die Übersetzung aus dem Ukrainischen:
http://www.ukrainische-kirche.de/wp/?p=5319&lang=uk