Das fünfzigste Mal am Fasanenhof

 

Bereits seit fünfzig Jahren findet im Januar der traditionelle Feiertag der ukrainischen Pfarrei St. Basilius des Großen in der katholischen Kirche St. Ulrich im Stuttgarter Stadtteil Fasanenhof statt. Für seine Verdienste um die Kirche wird der heilige Basilius der Große genannt und als „die Herrlichkeit und Schönheit der Kirche“, „das Licht und Auge des Universums“, „der Lehrer der Dogmen“, „die Kammer des Lernens“ verherrlicht.

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Es ist eine große Ehre, wenn eine Gemeinde den Namen des Heiligen Basilius trägt, aber auch eine große Verpflichtung, – sagt der Apostolische Exarch, Bischof Bohdan Dzyurakh. Deshalb sollen wir uns umso mehr bemühen, sein Leben besser kennenzulernen, und dazu noch mehr: seinen Glauben nachahmen, der ihn zur Heiligkeit geführt hat, dem Lebensziel jedes einzelnen Christen.

Am Sonntag, dem 15. Januar, kamen wie gewohnt Gäste des Kollegiums der Ostkirchen aus dem bayerischen Eichstätt zum Kirchenfest der ukrrainischen Gemeinde. Die Heilige Liturgie des hl. Basilius des Großen wurde gemeinsam vom Leiter der Pfarrei, Pfarrer Roman Wruszczak und Pfarrer Doktor Mykola Dobra aus Eichstätt gefeiert. Der Cho,r bestehend aus dem Dirigenten Diakon Ruslan Stetsik, Pfarrer Markiyan-Ilya Mykytchyn, Seminaristen Ivan Slyubika, Bohdan Denysa, Nazarii Gayovoy und Yurii Palyukh bezauberte alle mit ihrem professionellen Gesang.

In seiner gehaltvollen Predigt widmete der Pfarrer Doktor Mykola Dobra der Person des heiligen Basilius, dem himmlischen Patron der Pfarrei, und seinem Vermächtnis große Aufmerksamkeit. Das Hauptaugenmerk der Predigt war die Nachahmung des heiligen Basilius.

Ehrengast der diesjährigen Feier war der Stuttgarter Stadtdekan Monsignore Doktor Christian Hermes, der ein großer Freund unserer Kirchengemeinde ist und sie mit Gebet und konkreten Taten zum Wohle der Gemeinde und Ukraine stets unterstützt. Er begrüßte herzlichst alle Anwesenden beim Fest im Gemeindesaal. Wir danken Natalia Bondar für die Übersetzung ins Ukrainische, denn viele anwesende Flüchtlinge beginnen gerade erst Deutsch zu lernen.

Unsere Pfarrei ist mit den Kindern und Jugendlichen aktiv tätig, so wie dies uns der Kirchenvater Basilius der Große in der christlichen Kindererziehung vorgelebt hat. Die Katecheten Tetyana Trik und Yehor Parsyak arbeiten mit den Kindern jeglichen Alters, und die Lehrerinnen Oksana Ugryn und Lyudmila Svystak unterrichten die Kinder in der ukrainischen Sprache, in der Geschichte der Ukraine und vermitteln ihnen die Liebe  und Pflege unserer ukrainischen Traditionen. Unter der Leitung von Tetyana Trik fand eine Kinderkrippe statt, an der fast alle Schüler unserer ukrainischen Sonntagsschule gerne teilnahmen. Highlight der diesjährigen Weihnachtskrippe war ein spontanes Instrumentalensemble, das gekonnt Weihnachtslieder begleitete. Es war schön, die Kinder zu beobachten, die zusammenkamen und den Lobpreis dem neugeborenen Christus, dem Retter, sangen.

Zu den Feierlichkeiten kamen außer den Gläubigen auch Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Einladungen wurden ihnen in der Flüchtlingsunterkunft in Sindelfingen überreicht.

Wie üblich fand nach der Göttlichen Liturgie ein gemeinsames Abendessen im Gemeindesaal statt, dass von den Aktivisten der Gemeinschaft „Ukrainer von Stuttgart“ unter der Leitung von Roman Kolodiy organisiert wurde. Ein Chor von Seminaristen sang auf der Bühne traditionelle ukrainische Weihnachtslieder.

„Vielen Dank für die Einladung und den wunderbaren Empfang. Möge Gott Ihre Bemühungen und Ihre Arbeit zum Wohle der Gemeinde segnen“, sagte Pfarrer Doktor Mykola Dobra zum Abschied.

 

Dmytro Miretsky, (Württemberg)
Fotos von Oleksander Markush